Märchenpott

Es waren einmal der Christian, die Jenny und die Elena. Die drei kennen sich schon sehr lange und sie haben eine Gemeinsamkeit: ihre Begeisterung für Märchen. Diese Begeisterung möchten sie hier mit euch teilen. Doch Märchen einfach nur zu erzählen, reicht ihnen nicht. Sie wollen darüber reden und zeigen, wie vielschichtig, komplex und zeitlos Märchen sind.
Dazu unterteilen sie ihre Folgen in Märchenstunde und Märchenkunde. In der Märchenstunde sprechen sie euch ein Hörspiel ein. In der darauf folgenden Märchenkunde tauschen sie sich dann darüber aus und analysieren und diskutieren Aspekte zu einem bestimmten Oberthema. Dazu betrachten sie Märchenklassiker von ganz neuen Seiten und nehmen euch mit in (un-)bekannte Märchenwelten. Das ist mal lustig, mal nostalgisch, mal blutrünstig und auch mal kitschig – aber niemals altmodisch oder Kinderkram. Vielmehr geht es um Geschichte, Literatur, Popkultur samt Film und Fernsehen sowie die großen Themen der Menschheit – eben um all das, was in der scheinbar so simplen Textsorte Märchen steckt.

Märchenpott

Neueste Episoden

Folge 97 – Märchenstunde: Der halbe Mensch

Folge 97 – Märchenstunde: Der halbe Mensch

14m 55s

Es war einmal... eine Frau, die gebar keine Kinder und war darüber so betrübt, daß sie eines Tages zu Gott betete: “lieber Gott, schenke mir ein Kind, und wenn es auch nur ein halbes wäre.” Da schenkte ihr Gott einen Knaben mit halbem Kopfe, halber Nase, halbem Munde, halbem Körper, einer Hand und einem Fuß, und da er so mißgestaltet war, so behielt ihn die Mutter immer zu Hause, und schickte ihn nicht auf die Arbeit. Aber wie es so ist: Kinder kann man natürlich nicht von der Welt fernhalten und so verlässt der halbe Mensch dann doch irgendwann sein...

Folge 96.2 – Märchenkunde: Pretty Privilege und Body Horror

Folge 96.2 – Märchenkunde: Pretty Privilege und Body Horror

82m 1s

Es war einmal... Schönheit im Märchen, Teil II. Nachdem wir in Teil I dieser Doppelfolge ("Von Bleiweiße, Schönheitspflastern und Schneckenschleim") Leben und Werk von Giambattista Basile ergründet haben, der Frage nachgegangen sind, was Schönheit eigentlich ist und uns die Schönheitsideale zu Zeiten von Basile, Perrault und den Grimms, also in den Epochen Renaissance, Barock, Romantik und Biedermeier, angesehen haben, rückt jetzt unser Märchenstunden-Märchen "Die entdeckte Alte" in den Fokus. Und das hat es wirklich in sich. Denn dieses Märchen ist nicht nur richtiger Body Horror. Die Darstellung von Schönheit in diesem Märchen sowie die darin eingesetzten Schönheitspraktiken sind ein Spiegel...

Folge 96.1 – Märchenkunde: Von Bleiweiße, Schönheitspflastern und Schneckenschleim

Folge 96.1 – Märchenkunde: Von Bleiweiße, Schönheitspflastern und Schneckenschleim

79m 46s

Es war einmal... Schönheit im Märchen. Attribut des Guten, oft einziges Merkmal weiblicher Märchenfiguren, Auslöser von Neid und Missgunst und ewiges Konfliktpotenzial. Schönheit ist im Märchen allgegenwärtig. Doch was bedeutet Schönheit im Märchen eigentlich? Ist sie wirklich nur auf Äußerlichkeiten beschränkt oder steckt mehr dahinter?
Diesen Fragen gehen wir in dieser Märchenkunde auf den Grund. Und da das ein ziemlich umfangreiches Unterfangen ist, haben wir uns entschieden, aus dieser Folge einen Zweiteiler zu machen.
Grundlage unserer Doppelfolge ist das Märchen "Die entdeckte Alte" von Giambattista Basile. (Das könnt ihr euch in Folge 95 anhören.) Da es das erste Märchen Basiles...

Folge 95 – Märchenstunde: Die entdeckte Alte

Folge 95 – Märchenstunde: Die entdeckte Alte

25m 56s

Es waren einmal... in einem Garten, auf welchen die Fenster des Königs von Starkenfels hinausgingen, zwei alte Weiber, welche der Inbegriff der Widerlichkeiten, das Protokoll der Gebrechen, das Hauptbuch der Häßlichkeit waren und verworrene, struppige Haare, eine runzlige, blättrige Stirn, schiefe, borstige Brauen, dicke, senkrechte Augenlider, welke, verdrehte Augen, gelbsüchtige, faltige Gesichter, einen aufgesperrten, verzogenen Mund, kurzum Barte wie die Kälber, eine haarige Brust, bucklige Schultern, welke Arme, verdrehte, wankende Säbelbeine und krumme Füße hatten, weswegen sie, um mit ihren häßlichen Fratzengesichtern selbst nicht einmal von der Sonne gesehen zu werden, sich in einer Hütte unter den Fenstern jenes Königs...